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Nachhaltige Website: Eine klimaneutrale Website erstellen

Mit einer nachhaltigen Website ist hier die ökologische Nachhaltigkeit gemeint. Es geht um den Energieverbrauch einer Website und darum, die damit verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren. Wie gelingt es, eine klimaneutrale Website zu erstellen?

Energieverbrauch einer Website

Das Internet verbraucht sehr viel Strom. Bei dem damit verbundenen CO2-Ausstoß rangiert es in einer weltweiten Länderliste auf Platz 6 (laut einer Statisitik von 2020) und verursacht in etwa so viele Emissionen wie Japan. Den Stromverbrauch des Internets zu senken ist also eine gute Stellschraube, an der sich drehen lässt.

Der Betrieb einer Website verbraucht an verschiedenen Stellen Strom.

  1. Hosting
    Die Daten der Website werden gespeichert und zur Verfügung gestellt durch einen Hoster.
  2. Datentransfer
    Die Daten der Website (Texte, Bilder, Videos,...) werden an das Endgerät des Nutzers übertragen.
  3. Endgerät
    Das Endgerät (PC, Smartphone) stellt die Inhalte dar.

Eine nachhaltige Website soll möglichst wenig Auswirkungen auf die Umwelt haben, Ressourcen effizient nutzen und den Energieverbrauch gering halten.

Wie hoch ist der Energieverbrauch Ihrer Website?

Es gibt verschiedene Kriterien und Tools, um eine Website zu testen und den CO2-Verbrauch zu ermitteln. Es handelt sich dabei in der Regel um Schätzungen. Zu den Kriterien gehört die übertragene Datenmenge, der Energieverbrauch durch Hoster und Internetleitungen sowie der betrachtenden Endgeräte. Zusätzlich wird berücksichtigt, ob der Hoster Ökostrom verwendet. Der Verbrauch einer Website wird mit der Anzahl an Besuchern und Seitenaufrufen hochgerechnet.

So ergibt sich ein jährlicher Verbrauch an CO2-Emissionen Ihrer Website. Dieser wird dann wiederum in Relation zu anderen Websites gesetzt.

Ihre Website im Carbon Rechner testen

Als Website-Betreiber haben Sie vor allem Einfluss auf den Punkt Datentransfer und die Auswahl eines klimabewussten Hosters. Der Weg zu einer klimafreundlichen Website gelingt vor allem über die Einsparung der Datenmenge. Was bedeutet das konkret?

Datenmenge gering halten

Eine gute Benutzerführung führt zu weniger Klicks innerhalb der Website, um zum Ziel zu kommen. Weniger Klicks bedeutet weniger Seitenaufrufe und damit weniger Daten, die geladen und dargestellt werden und führt so zu einem geringeren Stromverbrauch. Findet Ihr Besucher schnell das Gesuchte oder führt schnell eine gewünschte Aktion durch, generieren Sie damit auch zufriedene Nutzer und Kunden.

Durch eine Ladezeitenoptimierung – die übrigens auch Ihrem SEO gut tut – werden die übertragenen Daten verringert. Aspekte der Ladezeitenoptimierung umfassen:

  • Quellcode schlank halten und keine unnötigen Skripte laden
  • Bilder optimieren, das heißt skalieren und komprimieren
  • Caching einsetzen
  • Laden von Bildern, Videos und Iframes erst bei Bedarf (Lazy Loading verwenden)
  • Daten komprimieren

Green Hosting wählen

Bei der Wahl eines Hosters suchen Sie einen Green Hosting Anbieter. Es gibt nur wenige Hoster, die sich das Thema Ökohosting als Hauptthema auf die Fahne geschrieben haben, aber sehr viele Hoster arbeiten immerhin bereits mit Ökostrom. Darüber hinaus sind noch weitere Aspekte möglich, die den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördern. Dazu zählt die Einsparung von verbrauchten Ressourcen, eine Umgestaltung der Räume, um zum Beispiel Abwärme von Serverräumen als Wärmequelle zu nutzen, eine effektive Kühlung bis zu weiteren Projekten wie Firmenfahrräder für die Mitarbeiter oder die Ermöglichung von Home Office, um Wege zu sparen.

Viele Hoster haben bereits Konzepte erarbeitet, die sie umsetzen. Bei der Green Web Foundation können Sie nachsehen, ob Ihr Hoster unter den gelisteten Green Hostern ist.

Zusätzlich ist es sinnvoll, einen Anbieter mit Servern in der Nähe Ihrer Besucher zu wählen. Also für ein deutsches Unternehmen mit deutschen Besuchern nehmen die Daten eine lange Reise auf sich, wenn der Serverstandort in den USA liegt.

Weitere Aspekte für eine nachhaltige Website

Grundsätzlich ist eine klassische Website performanter als eine Website mit einem Content-Management-System (CMS) wie Joomla! oder WordPress. Denn bei einem CMS sind mit jedem Seitenaufruf auch Skriptausführungen und Datenbankabfragen verbunden.

Auch hier ist es aber möglich, mit Caching zu arbeiten und die obigen Regeln umzusetzen (Bilder in der richtigen Größe vorhalten, bei Bedarf laden,...) und damit eine klimafreundliche Website zu gestalten.

Auf technischer Ebene können sinnvolle Sicherheitsregeln hinterlegt werden, um den Aufruf durch Bots zu verringern. Durch die Regeln auf Serverebene oder in der für Bots vorgesehenen robots.txt ist so ebenfalls eine Reduzierung von (unnötigem) Traffic möglich.

Bieten Sie als zusätzliches Design einen Dunkelmodus an. Bei modernen OLED-Displays ist der Stromverbrauch damit deutlich geringer als bei hellen Farbtönen. Technisch sind dafür im CSS zusätzliche Anweisungen zu hinterlegen, um das zusätzliche Design umzusetzen.

Klimaneutrale Website

Bisher haben wir von eine klimabewussten oder klimafreundlichen Website gesprochen, die zum Ziel hat, den CO2-Ausstoß zu verringern.

Klimaneutral heißt, dass entweder keine Emissionen verursacht werden oder dass ausgestoßene Gase ausgeglichen werden. Dieser Ausgleich erfolgt in der Regel dadurch, dass Klimaschutzprojekte Geld zur Kompensation von CO2 erhalten.

Wenn Sie also eine klimaneutrale Website betreiben möchten, erfolgt nach den Maßnahmen zur Verringerung des Stromverbrauchs noch eine Ausgleichszahlung für den verbleibenden Verbrauch und die damit verbundenen Emissionen.

Möchten Sie Ihre Website klimaneutral gestalten?
Wir beraten Sie gerne!

Veröffentlicht: Tags: WebdesignGreen IT Permalink