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Die besten Möglichkeiten der Darstellung einer mehrsprachigen Webseite nach SEO-Kriterien

Ist man Betreiber einer Webseite, welche nicht nur regional oder nur in Deutschland gefunden und genutzt werden soll, sondern weltweit, liegt es sehr nahe diese Webseite mehrsprachig zu gestalten, um ein größeres Publikum zu erreichen und auch in anderen Ländern gefunden zu werden. Doch was muss hierbei beachtet werden und welche Variante ist die beste für Ihre Webseite?

Es gibt mehrere Wege, um zu Ihrem Ziel, der mehrsprachigen Webseite, zu gelangen. Im Folgenden werden die drei beliebtesten Möglichkeiten jeweils mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt und weitere Faktoren zur Einordnung von Sprache und Region erläutert.

Die Verwendung einer länderspezifischen Top-Level-Domain

Eine Top-Level-Domain beschreibt einen bestimmten Teil der Domain, das Ende. Am Beispiel der Domain www.beispiel.es, wäre dies ".es". In diesem Fall liegt eine ccTLD (Country Code Top-Level-Domain) vor. Eine ccTLD ordnet die Domain einem bestimmten Land zu, in diesem Beispiel ist es Spanien. Darüber hinaus gibt es auch die gTLD (generische Top-Level-Domain), welche zum Beispiel so aussehen könnte: www.beispiel.info. Während die ccTLDs eine Domain zu einem bestimmten Land zuordnen, beschreibt eine gTLD mehr die Funktion einer Seite. So gibt es bestimmte Endungen für Verbände, Museen oder wie in unserem Beispiel (".info") für Informationsanbieter. Auch wenn die gTLDs eher zur Funktionsbeschreibung dienen, gibt es auch einige, welche Google zufolge ebenfalls eine regionale Einordnung zulassen. Da für die Erstellung einer mehrsprachigen Webseite jedoch die ccTLDs von größerer Relevanz sind, beziehen wir uns im weiteren Verlauf auf diese.

Im Hinblick auf die Transparenz für den Nutzer hat eine Top-Level-Domain einige Vorteile. Bei näherer Betrachtung des Beispiels (www.beispiel.es) wird deutlich, dass diese Darstellung einer Domain genau den allgemeinen Vorstellungen entspricht. Die Endung ".es" signalisiert dem Besucher schnell, dass es sich um eine spanische Webseite handelt und nicht um eine französische oder deutsche. Dadurch kann die Vertrautheit des Aussehens des Links die Bereitschaft erhöhen, ihn anzuklicken und ihm auf Ihre Seite zu folgen. Die bekannte Schreibweise kann es Ihren Besuchern ebenfalls erleichtern, sich die Adresse zu merken und somit wieder zu kommen, wodurch Ihre User Signale verbessert werden. Um ein gutes regionales Ranking zu erzielen, ist eine länderspezifische TLD eine gute Wahl, so enden innerhalb von Deutschland 59,5 Prozent aller an erster Position rankenden Webseiten, auf ".de". Jedoch ist das auch kein Garant dafür, im Ranking weit oben zu erscheinen. Es kann lediglich ein hilfreicher Faktor sein.

Zudem kann es von Vorteil sein, die Webseite in dem Land zu hosten, in welchem sie gefunden werden soll. Richten Sie zum Beispiel eine Webseite ein, welche in England gut ranken soll, ziehen Sie es in Betracht, diese auch in England zu hosten, da sie dann durch ihre IP besser den aus England kommenden Anfragen zugeordnet werden kann. Jedoch ist dies nicht die wichtigste Bedingung, um eine gut auffindbare Webseite zu erstellen. Stellt man also guten Inhalt zur Verfügung und kann einen guten Linkaufbau wie auch gute User Signale vorweisen, wird ein nicht im Zielland ansässiger Hoster keinen großen Einfluss auf das Ranking Ihrer Seite haben.

Durch die Nutzung von Top-Level-Domains werden die Chancen erhöht, mehrere Resultate in den SERPs zu erzielen. Es ist möglich, dass die Webseite durch die Anzeige verschiedener Unterseiten in den Suchergebnissen mehrmals vertreten ist, wodurch die Seite insgesamt präsenter wird.
Ein weiterer Vorteil ist die große Freiheit bezüglich des Designs, der Struktur und des Layouts der Webseite. Hätten sie zum Beispiel nur eine Seite, welche Sie für zwei Länder optimieren wollen, so hat diese nur ein Design und Layout. Durch die Verwendung mehrerer Seiten über die verschiedenen Top-Level-Domains entsteht in dieser Hinsicht mehr Spielraum. Sie können zum Beispiel die Farben, denen des Landes anpassen, oder die Preise in der Landeswährung angeben. Durch eine klare Differenzierung zwischen den verschiedensprachigen Webseiten wird man darüber hinaus vor Duplicate Content bewahrt. Ein solcher "doppelter Inhalt" führt zur Abstrafung Ihrer Webseite, wodurch sie in den Suchergebnissen weiter nach hinten gerückt und somit schlechter gefunden wird.

Die Nutzung von Top-Level-Domains hat jedoch nicht nur Vorteile. Durch mehrere unabhängige Domains entsteht auch ein größerer Aufwand, wodurch höhere Kosten für das Marketing, beziehungsweise für das mit der Pflege der Seiten betraute Personal, zu tragen sind. Zudem profitieren diese landesspezifischen Domains in keinster Weise wechselseitig von ihren jeweiligen Backlinks und sollten als weitestgehend voneinander unabhängig betrachtet werden. Daraus resultierend muss der Linkaufbau der Seite bei Null begonnen werden und die Authority der Hauptdomain wird nicht vererbt.

Zusammenfassend stellt die Verwendung von Top-Level-Domains eine gute Variante zur Umsetzung einer mehrsprachigen Webseite dar, ist jedoch eher für größere Unternehmen mit dem dazu nötigen Budget geeignet.

Die Verwendung von Subdomains

Subdomains sind im Allgemeinen Domains, welche in einer hierarchischen Ordnung anderen Domains untergeordnet sind. Diese sehen zum Beispiel so aus: subdomain.beispiel.com.

Auch die Verwendung von mehreren Subdomains für verschiedene Sprachen hat einige Vorteile. So werden diese von Google so ähnlich gewertet wie Top-Level-Domains und können ebenfalls lokal gehostet werden. Auch hier haben Sie eine Chance auf mehrere Ergebnisse in den SERPs, jedoch eine geringere als bei der Nutzung von TLDs. Dafür ist hier der Linkaufbau etwas einfacher und die Authority, wie auch der Trust der Hauptdomain, werden zumindest teilweise an die Subdomains weiter vererbt. Sie müssen also den Linkaufbau nicht wieder bei Null starten und Ihren Seiten wird direkt eine gewisse Relevanz zugesprochen.

Darüber hinaus ist die Gestaltung der Seite bezüglich der Farbauswahl und der Preisangaben ähnlich frei handhabbar wie bei einer Top-Level-Domain. Ein relativ großer Pluspunkt ist die mögliche Verwendung des Google Webmaster Tools, mit welchem Sie unter anderem ein Land auswählen können, welches Sie durch Ihre Webseite ansprechen möchten. Beachten Sie hierbei jedoch, dass Sie mit diesem Tool ausschließlich die Länder und nicht die dort gesprochenen Sprachen auswählen können. Legen Sie zum Beispiel eine spanischsprachige Subdomain an, erreichen Sie damit nicht automatisch alle spanischsprachigen Länder. Ist dies jedoch Ihr Ziel, geben Sie mit dem Webmaster Tool alle gewünschten Länder an, wie zum Beispiel Spanien und Südamerika.

Gegen eine Verwendung von Subdomains spricht jedoch das Argument, dass die Darstellung der Adresse erst einmal nicht intuitiv für den User sein kann und es besteht die Gefahr, dass viele Links auf die Top-Level-Domain gesetzt werden anstatt auf die Subdomain. Obwohl etwas vom Trust und der Authority der Hauptdomain vererbt wird, nimmt dies nur einen relativ kleinen Teil ein und ein erneuter Linkaufbau sollte trotzdem betrieben werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Subdomains ebenfalls eine passable Lösung für die Umsetzung einer mehrsprachigen Webseite darstellen, jedoch bessere Voraussetzungen für kleinere Betriebe oder auch private Webseitenbetreiber mitbringen, da Kosten- und Zeitaufwand im Vergleich zur Verwendung von Top-Level-Domains deutlich gesenkt werden.

Die Verwendung von Unterordnern

Neben Top-Level-Domains und Subdomains können Sie ebenfalls Unterordner verwenden, um Ihre Webseite mehrsprachig zu gestalten. Um diese zu erreichen, könnte die Adresse zum Beispiel so aussehen: www.beispiel.com/es/.

Diese Möglichkeit weist ebenfalls einige Vorteile auf, wie zum Beispiel eine einfache Verwaltung der Webseite. Darüber hinaus wird der Trust der Hauptseite auch auf die Unterordner vererbt. In Kombination damit stärken die Links auf einen Unterordner nicht nur diese Seite, sondern Ihre ganze Domain, was den Linkaufbau für Sie erleichtert und einen besseren Start der Webseite ermöglicht. Auch hier können Sie die Google Webmaster Tools zum Geotargeting verwenden, also um festzulegen, auf welche Länder Ihre Webseite, beziehungsweise der jeweilige Unterordner, ausgerichtet ist.

Betrachtet man das Beispiel einer Adresse eines möglichen Unterordners, fällt der erste Nachteil jedoch ins Auge: Die Webadresse könnte für den User schwer einzuordnen sein und bringt somit das Risiko mit sich, den Benutzer zu verwirren und es ihm zu erschweren, sich die Adresse der Webseite zu merken. Darüber hinaus fällt bei dieser Variante die eindeutige Zuordnung zu einem Land, welches man erreichen möchte, relativ schwer. Auch wenn Sie die Google Webmaster Tools zum Geotargeting werden passende Top-Level-Domains von Google bevorzugt. Trotz einer einfachen Verwaltung bleibt nicht viel Spielraum für die Struktur und für das Design der Seite. Des Weiteren sind bei Verwendung dieser Variante deutlich weniger Ergebnisse in den SERPs möglich, vergleicht man dies mit den Möglichkeiten einer Top-Level-Domain.

Sollten Sie eine Seite erstellen wollen, mit welcher Sie durch die Hilfe von Unterordnern zum Beispiel in England und Amerika ranken wollen, werden Sie den Inhalt der beiden Unterordner höchst wahrscheinlich auf Englisch verfassen. Ist der Inhalt auf den beiden Seiten identisch, wird dies von Google als Duplicate Content gewertet und Sie laufen Gefahr, abgestraft zu werden. Zum einen können Sie dieses Problem umgehen, indem Sie den Inhalt anpassen beziehungsweise abändern, natürlich können Sie sich auch auf nur eine Sprache pro Seite beschränken.

Duplicate Content vermeiden

Die eleganteste Möglichkeit, dem Duplicate Content zu entgehen, ist wahrscheinlich die Kennzeichnung über eine Canonical URL. Damit können doppelt vorhandene Inhalte einer einzigen, eindeutigen URL zuzuordnen. Dadurch können Webseitenbetreiber sehr ähnlichen oder sogar identischen Inhalt auf zwei Seiten veröffentlichen, ohne abgestraft zu werden, da die Suchmaschinen durch die Canonical URL auf den Duplicate Content hingewiesen werden und die Original Seite angegeben wird. Canonicals werden durch das Attribut-Paar rel="canonical" definiert und ermöglichen die Verknüpfung von zwei ähnlichen beziehungsweise identischen Seiten. Bei Verwendung dieser Methode sollten Sie jedoch sicherstellen, dass die Seiten sich wirklich sehr ähneln oder identisch sind. Darüber hinaus sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche Webseite über Google gefunden werden soll und welche nicht im Index vertreten ist. Stellen Sie zudem sicher, dass die verlinkten Seiten erreichbar sind. Das gezeigte Tag muss in den Head (<head>) Bereich des HTML Codes der Seite eingesetzt werden, welche den Duplicate Content aufweist, nicht in den Body. Darüber hinaus kann pro Seite nur eines dieser Tags gesetzt werden. Bei mehrfachem Auftreten werden alle ignoriert.

Heißt Ihre Seite beispielsweise: http://www.beispiel.de/leistungen.html, wird daraus folgendes Canonical Kennzeichnung:

<link rel="canonical" href="http://www.beispiel.de/leistungen.html" />

Vorteile bei der Nutzung von Canonical sind, dass der Google Page Rank auf der Hauptseite gebündelt wird und sich nicht auf viele Seiten verteilt, ebenfalls wird die Reputation bereits bestehender Seiten weiter vererbt. Hier finden Sie weitere Informationen zu Canonicals.

Des Weiteren kann mehrsprachiger Inhalt auf einer Seite für Suchmaschinen kenntlich gemacht werden, indem sie die Anmerkung hreflang in Ihren HTML-Code oder Ihre Sitemap einfügen. An diesen Stellen sucht zum Beispiel Google nach einem entsprechenden Hinweis, um den Nutzern das bestmögliche Ergebnis in der richtigen Sprache zu liefern. Machen Sie verschiedene Unterordner zum Beispiel folgendermaßen kenntlich:
http://www.beispiel.com/de → für deutschsprachige User,
http://www.beispiel.com/es → für spanischsprachige User
sähe das Element zum Einfügen in Ihren HTML-Code so aus:
<link rel="alternate" hreflang="de" href="http://www.beispiel.com/de"/>.

Ferner analysiert Google auch regionale Adressen und Telefonnummern auf Webseiten, um eine exakte, geografische Einordnung durchzuführen. Zudem wird auch die Sprache analysiert und erkannt.

Zusammenfassung

Jede der drei vorgestellten Varianten zur Umsetzung mehrsprachiger Webseiten, ccTLDs, Subdomains und Unterordner, haben ihre Vor- und Nachteile. Sie sind für unterschiedliche Vorstellungen und Grundvoraussetzungen, wie zum Beispiel Zeit- und Kostenaufwand geeignet. Hinzu kommen viele weitere Faktoren, die bei der Erstellung zu beachten sind, da Google diese auch mit in die Analyse der Seiten mit einbezieht, wie zum Beispiel der Hinweis auf hreflang und die Canonical URL. An dieser Stelle müssen Sie für sich abwägen, welche Variante am Besten für Ihre Seite ist. Um dies tun zu können, haben Sie nun grundlegende Kenntnisse und können direkt damit beginnen Ihre eigene mehrsprachige Seite anzulegen.

Unsere Empfehlung

Da die Verwendung von ccTLDs relativ kosten- und zeitintensiv ist, ist diese Variante relativ großen Betrieben zu empfehlen. Subdomains und Unterordner sind kostengünstiger und weniger zeitaufwendig, wodurch sie besser für kleine Unternehmen oder private Webseitenbetreiber geeignet sind.

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